Maine Coon Katze: Die große amerikanische Waldkatze im Portrait
Die Maine Coon Katze ist eine alte Rasse aus dem Nordosten der USA. Sie zählt neben der Ragdoll zu den größten und schwersten Hauskatzen der Welt. Ihre Merkmale sind das lange Fell, der buschige Schwanz und ihr sanftes Wesen. Trotz der imposanten Größe ist die Maine Coon sehr liebevoll und anhänglich, weswegen sie auch den Spitznamen Hundekatze besitzt.
In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Mythen sich um den Ursprung der Maine Coon Katze ranken. Wir stellen Ihnen ihre Zuchtgeschichte vor und erklären Ihnen, worauf Sie bei der Haltung und Pflege achten müssen und welche rassetypischen Krankheiten auftreten können.
Über Schiffe gelangten langhaarige Katzen in die USA
Die Maine Coon Katze ist ein ausgezeichneter Jäger und streift gerne durch die Natur
Über den Ursprung der Maine Coon Katzen ist relativ wenig bekannt, sodass mit der Zeit zahlreiche Geschichten und Legenden entstanden sind. Aufgrund ihres ähnlichen Aussehens zum Waschbären entstand der Mythos, sie sei ein Mix aus Katze und Waschbär. Allerdings ist dies biologisch überhaupt nicht möglich.
Eine andere Theorie besagt, dass die Maine Coon mit den langhaarigen Katzen der französischen Königin Marie Antoinette gezüchtet wurde. Es gibt auch eine Legende über einen Kapitän Coon, dessen langhaarige Schiffskatzen sich mit Hafenkatzen paarten. Die Babykatzen wurden dann als Coon-Katzen bezeichnet.
Ob eine der Theorien stimmt, ist eher fraglich. Am wahrscheinlichsten ist, dass ihre Vorfahren durch Schifffahrer aus Europa und Asien im 19. Jahrhundert in die USA kamen und sich dort mit den einheimischen Hauskatzen mischten. Da es sich dabei um Kurzhaar-Katzen handelte, vermutet man heute, dass langhaarige Katzenrassen wie Perser oder Türkisch Angora von den Seglern mitgebracht wurden.
Eine gezielte Zucht entstand erst ab 1950
Welche Kreuzungen letztendlich die Maine Coon Katze hervorgebracht haben, lässt sich heute leider nicht mehr zurückverfolgen. Entstanden ist eine liebevolle, außerordentlich große Katzenrasse mit halblangem, dichtem Fell. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts war sie in der heutigen Form in Maine auf Ausstellungen vertreten. Um die Jahrhundertwende schwand jedoch das Interesse an ihr und sie drohte zu verschwinden, weswegen sie auch lange Zeit nicht offiziell als Rassekatze anerkannt war.
Erst ab den 1950er Jahren begannen einige Züchter die Rasse wiederzubeleben und gründeten den „Central Maine Cat Club“. 1973 wurde sie schließlich als eigenständige Rasse von mehreren US-Katzenvereinen anerkannt. Die endgültige Anerkennung durch internationale Verbände wie die FIFé (Fédération Nationale Féline) erfolgte 1982.
Die riesigen Katzen gibt es mit unterschiedlichen Fellzeichnungen
Die Maine Coon ist eine der größten Katzenrassen und kann in seltenen Fällen bis zu 1,20 Meter lang werden. Ausgewachsen wiegt ein Kater zwischen 5,5 bis 9 Kilogramm, ein Mädchen zwischen 4 und 6,5 Kilogramm. Es gibt aber auch einzelne XXL-Exemplare mit einem Gewicht von bis zu 12 Kilogramm.
Maine Coon Katzen haben einen muskulösen großrahmigen Körperbau mit einem großen Kopf. An den Ohren haben sie häufig kleine Ohrbüschel, sogenannte Luchs-Pinsel, die als Kälteschutz dienen. Das lange Fell ist dicht und wasserabweisend. Maine Coon Katzen gibt es in vielen unterschiedlichen Farben von weiß bis rot, braun oder schwarz mit und ohne Silveranteil. Die weiblichen Katzen können mehrfarbig sein, diuese nennt man entweder Torty oder Torby, je nach Fellzeichnung. Interessant sind die unterschiedlichen Fellzeichnungen, tabby (die Räderzeichnung, mackerel die Tigerzeichnung oder spotted, das sind gepunktete Fellzeichnungen ähnlich wie beim Luchs. Maine Coon Katzen ohne Zeichnung mit Silveranteil nennt man smoke, zum Beispiel black smoke oder red smoke auch cream und bluesmoke gibt es. (hier im Bild black smoke links und cream smoke).
Maine Coons sind also äußerst farbenfrohe Katzen. Auch innerhalb eines Wurfs können die Kitten unterschiedliche Farben und Zeichnungen aufweisen. Eine weitere Besonderheit ist ihre Kommunikation, denn die Katzen sprechen sehr gerne mit unterschiedlichen gurrenden Lauten. Ihre Stimme ist dabei ungewöhnlich leise und hoch für ihre Größe.
Die verspielte Hundekatze ist sehr anhänglich
Maine Coon Katzen verstehen sich auch mit Hunden ausgezeichnet.
Die Maine Coon ist eine sanftmütige und freundliche Katze. Sie ist überaus anhänglich und liebt es, in Gesellschaft ihrer Menschen und Artgenossen zu sein. Vom Verhalten her ist sie äußerst umgänglich und versteht sich mit Kindern und sogar mit Hunden ausgezeichnet. Aggressives Verhalten zeigt sie so gut wie nie. Als Haustiere sind die großen Katzen deswegen sehr gut geeignet.
Da sie ihrem Besitzer gerne auf Schritt und Tritt folgt, gehen manche Menschen mit ihrer Katze auch Gassi. Aufgrund ihres menschenbezogenen Charakters hat sie sich den Spitznamen „Hundekatze“ eingeholt. Zudem ist die sehr verspielt und apportiert gerne.
Die Maine Coon Katze ist sehr geschickt
Aufgrund ihres ausgeprägten Jagd- und Spieltriebs sind die Maine Coon Katzen sehr aufmerksam und aktiv. Sie eignen sich nicht nur hervorragend als Mäusefänger, sondern sind auch sehr gelehrig. Besonders erstaunlich ist, wie geschickt sie mit ihren Pfoten umgehen können, weswegen es ihnen keine Probleme bereitet, Wasserhähne aufzudrehen oder Türen zu öffnen.
Oftmals kann man sie auch dabei beobachten, dass sie ihr Futter mit den Pfoten aufnehmen, anstatt direkt aus dem Napf zu fressen.
Tipp: Wie alle große Katzenrassen ist die Maine Coon ein Spätentwickler: Erst mit etwa drei bis vier Jahren ist sie vollständig ausgewachsen.
Maine Coons sind als Hauskatze und Freigänger geeignet
Das verspielte Kitten geht bereits sehr geschickt mit dem Spielzeug in seinen Pfoten um.
Die Maine Coon ist ein sehr angenehmes Haustier und eignet sich gut als Hauskatze. Bei der Haltung ist sie sehr pflegeleicht, Maine Coon Katzen passen sich uns Menschen an auch sind sie sehr klug und ähnlich dem Charakter des Hundes, hören sie, gehorchen auch und sie kommunizieren sehr viel mit uns Menschen. Ich bin mir sicher dass sie jedes Wort verstehen.
Jedoch hat sie einen ausgeprägten Jagdtrieb und möchte beschäftigt werden.
In der Wohnung braucht sie also ausreichend Zubehör, damit ihr nicht langweilig wird: Ein großer Kratzbaum, Spielsachen zum Jagen und Apportieren und erhöhte Aussichtsplätze, um die Umgebung zu beobachten gehören zur Grundausstattung.
Tipp: Bei der Anschaffung der Katzentoilette und des Kratzbaums sollten Sie auf eine ausreichende Größe achten, damit die Sachen auch noch passen, wenn Ihre Katze vollständig ausgewachsen ist.
Noch wohler fühlt sich Ihre Katze natürlich, wenn sie Freigang genießen darf. Ein großer Garten für Jagdausflüge und Erkundungstouren ist dafür ideal. Wenn Sie keinen Garten haben, können Sie Ihren Balkon katzensicher gestalten und ihr somit einen Platz zum Beobachten der Natur ermöglichen.
Dennoch kann Ihre Maine Coon auch gut in der Wohnung gehalten werden.
Die gelehrigen Tiere wollen beschäftigt werden
Allergiker-Katze?
Die Maine Coon Katze wird häufig als besonders Allergiker freundlich bezeichnet, da ihnen anscheinend das entsprechende Enzym im Speichel fehlt, auf das ein Allergiker reagiert. Das ist jedoch nur eingeschränkt korrekt. Es gibt zahlreiche Berichte von Menschen, die auch auf die amerikanische Waldkatze allergisch reagieren. Ein vorheriger Test ist also unbedingt empfehlenswert.
Aufgrund ihrer Anhänglichkeit benötigt Ihre Maine Coon Katze viel Zuneigung. Am besten ist sie in einer Familie aufgehoben und mit Artgenossen, damit sie Beschäftigung hat und Beziehungen aufbauen kann. Spiele und gemeinsame Aktivitäten bauen nicht nur eine innige Bindung auf, sondern verhindern auch, dass Ihrer Samtpfote langweilig wird.
Fellpflege und gutes Futter für eine gesunde Katze
An die Pflege stellt die Maine Coon wenige Ansprüche. Wichtig bei den Halblanghaarkatzen ist die regelmäßige Fellpflege, damit es nicht verfilzt. Gewöhnen Sie Ihre Katze bereits in jungen Jahren an das Bürsten, dann fällt die intensivere Pflege beim Fellwechsel umso leichter. Zu dieser Zeit ist tägliches Bürsten wichtig, da die Tiere sonst beim Putzen zu viele Haare verschlucken.
Kaufen Sie am besten hochwertiges Futter mit guter Qualität und Inhaltsstoffen; der Fleischanteil sollte mindestens 70 Prozent betragen. Am natürlichsten und gesündesten ist die Rohfütterung unter Zusatz von Barf Zusatz wie Taurin, Fischöle, Mineralstoffe, wie Magnesium, und Calzium, Zink und Selen und Vitaminen, besonders B- Vitamine, aber auch Vitamin A und E sind wichtig damit Ihre Katze lange gesund bleibt. Kohlenhydrate, Zucker und Geschmacksverstärker sind absolutes Tabu im Katzenfutter, da sie die Gesundheit ihrer Katze schädigen. Die durchschnittliche Lebenserwartung einer Maine Coon liegt zwischen 12 und 15 Jahren. Der Kater Rubble aus der englischen Grafschaft Devon starb im Alter von 31 Jahren. Geboren wurde der Maine-Coon-Kater im Mai 1988
Krankheiten
Leider sind bei den Maine Coon Katzen einige erblich bedingte Krankheiten stark begünstigt. Der kleine Stammbaum und die starke Inzucht haben zu einem schwachen Immunsystem geführt sowie das Risiko rassetypischer Krankheiten erhöht. Die häufigsten Erkrankungen haben wir in einer Übersicht für Sie zusammengestellt. Aus diesem Grund wählen seriöse Züchter ihre Zuchtkatzen aus nach Gesundheitschecks der Elterntiere auf Genkrankheiten und bezüglich Inzucht. Inzucht darf aber nicht verwechselt werden mit Linienzucht, welche in vernünftigem Maas angewandt, nicht zu Krankheiten führt sondern Rasse spezifische Merkmale hervorheben kann.
KRANKHEIT MERKMALE
HCM (Hypertrophe Kardiomyopathie)
Das bezeichnet eine unheilbare Herzkrankheit, die zum plötzlichen Tod führen kann. Medikamentös behandelbar.
Gelenksdysplasie Besonders Hüft- und Ellbogengelenke sind betroffen; bedingt durch die starke Wachstumsphase der Tiere. In schlimmen Fällen ist operative Hilfe möglich.
SMA (Spinale Muskelatrophie)
Erkrankung der Nervenzellen, die Lähmungen verursacht in Verbindung mit Muskelschwund und Muskelschwäche. Tritt bereits im Alter von rund 12 Wochen auf. Ein Gentest gibt Aufschluss. Betroffene Katzen sollten keinesfalls zur Zucht verwendet werden.
PKD (Polyzystische Nierenerkrankung)
Eingeschränkte Nierenfunktion. Symptome: häufiges Wasserlassen und starker Durst. Medikamentöse Therapie möglich, aber nicht heilbar.
PKdef (Pyruvatkinase-Defizienz (PK)
Bei dieser Erkrankung, die auch bei Menschen und Hunden vorkommt, fehlt den roten Blutkörperchen das Enzym Pyruvat-Kinase, welches für die Energiegewinnung der Erythrozyten wichtig ist. Aufgrund einer beeinträchtigten Glykolyse in den Erythrozyten ist ihre Lebensdauer stark verkürzt, wodurch eine chronische, regenerative hämolytische Anämie hervorgerufen wird. Betroffene Tiere können neben immer wiederkehrenden Symptomen der Anämie wie blassen Schleimhäuten, Schwäche und Müdigkeit auch schwere “hämolytische Krisen” mit Gelbsucht und Fieber entwickeln. Die Anzahl der roten Blutkörperchen kann von normal bis hochgradig vermindert sein. Verdächtig ist eine erhöhte Zahl juveniler Erythrozyten bei einer normalen Erythrozytenzahl. Gelegentlich ist eine vergrößerte Milz tastbar. Aufgrund des unterschiedlichen Krankheitsbildes ist es wichtig, dass eine Pyruvatkinase-Defizienz in Betracht gezogen wird, wenn die Routinelaboruntersuchungen nicht zu einer Diagnose führen. Da es bisher leider keine spezifische Therapie für die PK-Defizienz gibt, ist die zuchthygienische Vorbeugung wichtig. Zeigt ein erkranktes Tier eine schwere Anämie, können Bluttransfusionen lebensrettend sein. Daher ist die Durchführung einer Blutgruppenbestimmung ebenfalls wichtig. Bei betroffenen Tieren sollte sowohl Stress, als auch Risiken von Infektionen vermieden werden, da dadurch möglicherweise hämolytische Krisen ausgelöst werden können.
Betroffene Rassen
Abessinier, Bengal, Europäisch Kurzhaar, LaPerm Longhair, LaPerm Shorthair, Maine Coon, Norwegische Waldkatze, Ocicat, Savannah, Sibirische Katze, Singapura, Somali, Türkisch Angora, Ägyptische Mau
Neben diesen erblich bedingten Krankheiten sind Maine Coon Katzen aufgrund ihres teilweise geschwächten Immunsystems auch für Infektionskrankheiten wie Katzenschnupfen anfällig. Um die Gesundheit Ihrer Katze zu erhalten, ist richtige Pflege, ausreichend Bewegung und gesundes Futter sehr wichtig und natürlich Prophylaxe durch regelmäßige Impfungen gegen Katzenschnupfen und Leukose.